Akupunktur –  auch in der Tiermedizin erfolgreich

Akupunktur wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und führenden Akupunkturgesellschaften für viele Krankheitsbilder empfohlen.

Hintergrund: Die Chinesische Medizin betrachtet das Lebewesen in seiner Ganzheit und geht von einem Zusammenhang von Seele und Körper aus. Ihre bekannteste und zugleich eine der ältesten Therapieformen der Welt ist die Akupunktur. Unter Akupunktur versteht man die Reizung der genau bestimmten Akupunkturpunkte, mit dem Ziel, schweren und chronischen Krankheiten vorzubeugen sowie bestehende Krankheiten zu heilen.

Dr. Isabel Röbbelen ist Tierärztin mit Zusatzqualifikation zum Akupunkteur. In ihrer Tierarztpraxis in Scharnebeck wird die Akupunktur verwendet, um die klassische Medizin zu unterstützen, in einigen Fällen auch, um sie zu ersetzen. Grundsätzlich gilt aber: Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht „reparieren“, was bereits zerstört ist.
So kann sie bei einer Gelenkerkrankung mit Knorpelschädigungen nicht den Verlust des Knorpels rückgängig machen. Sie kann aber die damit einhergehenden Schmerzen an Bändern, Muskeln und im Bereich der Gelenkkapsel verringern. Durch eine Akupunkturbehandlung schwillt das Gewebe ab, es wird besser durchblutet, Gelenk und Muskulatur werden beweglicher und trainierbarer – der Schmerz lässt nach.

Die spezifischen Akupunkturnadeln sind so dünn, dass sie von unseren Patienten als nicht schmerzhaft wahrgenommen werden. Sie können bei uns Tiere erleben, die ihre Akupunktur bekommen, ohne von den Besitzern gehalten zu werden. Man hat das Gefühl, die Tiere wissen, dass ihnen geholfen wird…

Wir werden Sie kompetent beraten, in wie weit Akupunktur bei Ihrem Tier sinnvoll ist, welche Aussichten auf Heilung oder Linderung eine ausschließliche Akupunkturtherapie oder eine Kombination der chinesischen mit der klassischen Medizin hat.

Zwei Fallstudien zum unterschiedlichen Einsatz der Akupunktur
Bei den hier behandelnden Akupunkteuren handelt es sich um Tierärztinnen mit Zusatzqualifikation in der Akupunktur.

1.  Triggerpunkt-Therapie mit Akupunktur

Der Beagle „Rusty“, wurde mit einem schweren Trauma des Vorderarmmuskels vorgestellt und zunächst mit Entzündungshemmern behandelt. Radiologische Untersuchungen schlossen Frakturen aus. Im Ultraschall konnte man einen verkalkten Prozess im Trizepsmuskel erkennen. Da keine Besserung der Lahmheit eintrat, wurde die klassische mit der traditionell chinesischen Behandlungsweise kombiniert: Veränderungen in der Muskulatur, die extrem empfindlich auf Druck reagieren, werden als Triggerpunkte bezeichnet. Bei Rusty konnte im Muskel eine 5 cm lange knotige Struktur erfühlt werden. Der Muskel wurde akupunktiert, dazu injizierten die Tierärzte Minimalmengen Vitamin B und Lokalanästhetikum direkt in den schmerzenden, verkrampften Punkt. Bereits nach einer Woche trat eine deutliche Besserung ein. Bis zur vollständigen Heilung waren zwei weitere Sitzungen notwendig.

2. Akupunktur nach dem Autounfall eines Pferdes:

Von der Koppel ausgebrochen, sprang ein Pferd in ein Auto. Das Pferd schien Glück gehabt zu haben: Neben Abschürfungen wurden am ganzen Körper „nur“ Prellungen und Blutergüsse festgestellt. Während der Wallach am Unglücksabend seine Beine gleichmäßig belastete, schien er sich in den folgenden Tagen immer weniger bewegen zu wollen. Es stand schwer auf, war verspannt und lahmte deutlich. Verabreichte Entzündungshemmer und Schmerzmittel brachten nicht den gewünschten Heilungserfolg. Akupunktur war in diesem Fall eine ideale zusätzliche Maßnahme, da sie in dem gestauchten Hals- und Lendenwirbelsäulenbereich die Durchblutung anregte und die Blutergüsse abgebaut wurden. Nach sechs Behandlungen über 3 Wochen konnte der Wallach sich wieder normal bewegen.

Sprechen Sie uns gerne an – vielleicht ist Akupunktur auch für Ihr Tier die richtige Therapie …